

Beziehungen gestalten
Wünsche und Kommunikation
Menschen verbindet mit anderen sozial in Gruppen lebenden Säugetieren, dass sie die Nähe ihrer Artgenossen brauchen. Enger, auch körperlicher Kontakt verschafft ein Gefühl von Sicherheit; Berührungen mit und ohne sexuelle Komponente dienen der Regulation des Nervensystems. Es ist eigentlich so einfach – und oft so kompliziert.
So kann sich eine Partnerschaft wie eine Sackgasse anfühlen, mit immer denselben unfruchtbaren Streitereien, Sprachlosigkeit, beid- oder einseitiger Entfremdung und Trennungsgedanken.
Oder die Verbundenheit ist noch da, aber das Begehren nicht mehr. Vielleicht hat eine:r von beiden das ungeschriebene Gesetz der sexuellen Exklusivität gebrochen und ist „fremd gegangen“. Ist eine offene Beziehung die Lösung? Wie würde die aussehen? Oder eine solche besteht bereits, aber Polyamorie klang in der Theorie einfacher als in der Praxis.
Systemische Beratung kann hier weiterhelfen, indem das System eines Paars angeschaut wird. Nach welchen Regeln funktioniert es? Lassen sich diese verändern? Zum Beispiel in Bezug auf Bedürfnisse und Erwartungen beziehungsweise deren Kommunikation. Auch in der Paarberatung haben sich – in Ergänzung zu Gesprächen – erlebnisorientierte Methoden bewährt, wie ich sie auch in der Ressourcen- und Biografiearbeit nutze.
Liebeskummer und Single-Stress
Andere sind Single und wünschen sich eine:n Partner:in. Ob schlimmer Liebeskummer, nach einer Trennung oder schon lange auf der Suche: Oft steht die bisweilen quälende Frage im Fokus „Was mache ich falsch?“ und „Warum gerate ich immer an den/die Falsche:n?“
In einer systemischen Beratung würden wir die Fragen verändern: Was brauche ich? Was suche ich bei einer einzigen anderen Person, das ich vielleicht auch woanders finden kann? Was bringt es mir, mich auf bestimmte Menschen (nicht) einzulassen? Gibt es Muster, die ich wiederhole und woher kenne ich diese? Welche Vorstellung von Paarbeziehung habe ich und wie realistisch ist diese?
Entlastung im Alltag mit Kindern
Häufig bringt allein das Aufsuchen der Beratung eine Entlastung mit sich, weil sich ein Paar Raum und Zeit nur für sich und die Beziehung zueinander nimmt. Das kommt vor allem – aber nicht nur – im Alltag mit (kleinen) Kindern oft zu kurz.
Manchmal lehnen Menschen eine Paarberatung ab, weil sie Angst haben, ihr:e Partner:in wolle auf diese Weise eine Trennung herbeiführen. Ich glaube, dass es gut ist, der Vorstellung den Schrecken zu nehmen, indem das Thema offen angesprochen wird und, wenn beide einverstanden sind, im geschützten Rahmen als Gedankenexperiment durchgespielt wird. So kann man von außen darauf blicken: Trennung als eine von vielen Möglichkeiten, die Konflikte in der Partnerschaft zu lösen.
Familie, Freundschaften, Teams
Auch in anderen engen Beziehungen – freundschaftlich, beruflich oder familiär – kann man an seine Grenzen kommen, nicht mehr weiterwissen und Unterstützung suchen. Diese biete ich für Erwachsene an. Wenn es um eine Beratung mit minderjährigen Kindern geht, verweise ich an die Erziehungsberatungsstellen der Stadt Bremen.